Weltraumbestattungen – Eine außergewöhnliche Alternative

Weltraum-Bestattungen werden bereits seit dem Jahre 1997 durchgeführt. Die ersten Bestattungen dieser Art fanden am 21. April 1997 statt. An diesem Tag wurden mehr als 20 kleine Urnen mit einer Pegasus XL vom Flughafen Gran Canaria in den Weltraum befördert und anschließend in der Erdumlaufbahn heraus gelassen. Viele prominente Persönlichkeiten wurden bereits auf diese Weise bestattet. So wurden bei der ersten durchgeführten Weltraum-Bestattung im Jahre 1997 unter anderem der deutsch-amerikanische Raketentechniker Krafft Arnold Ehricke, der US-amerikanische Raumfahrtpionier Gerard Kitchen O'Neill und auch der Schöpfer von Star Trek Gene Roddenberry im Weltall bestattet. Selbst eine Bestattung auf dem Mond gab es bereits. So wurde am 7. Januar 1998 die Asche des Astronoms Eugene Shoemaker in einer Mikrourne auf der Mondoberfläche bestattet. Der Transport dahin erfolgt mit Hilfe der Mondsonde Lunar Prospector. Bei den meisten Bestattungen im Weltraum werden die Mikrournen allerdings mit einer bodengestützten Taurus-Rakete in den Weltraum transportiert und dort in einer niedrige Erdumlaufbahn ausgesetzt. Der Start einer solchen Rakete findet zum Beispiel im US-amerikanischen Vandenberg statt, einem Luftwaffenstützpunkt in Kalifornien.


Um einen Angehörigen den letzten Wunsch einer Weltraum-Bestattung zu erfüllen, ist zunächst eine Feuerbestattung notwendig. Denn in den Weltraum wird stets nur die Asche der Verstorbenen befördert. Allerdings wird für die Weltraum-Bestattung nicht die ganze Asche des Verstorbenen verwendet, sondern nur ein kleiner Teil. In der Regel sind es sieben Gramm, welche mit Hilfe einer kleinen speziellen Urne transportiert werden. Diese Urne ist nicht größer als ein Lippenstift. Erst durch das geringe Gewicht und die kleinen Ausmaße der Urne ist es den Unternehmen möglich, diese Bestattungsart anzubieten. Würde für die Weltraumbestattung die gesamte Asche des Verstorbenen in einer regulären Urne verwendet werden, dann könnten bei einem Flug ins Weltall nur sehr wenige Urnen befördert werden, so dass die Kosten für die Angehörigen zu hoch wären. Je nach Bestattungsunternehmen, welches Weltraum-Bestattungen anbietet, ist mit unterschiedlichen Kosten zu rechnen. Eine reguläre Bestattung im Weltraum ist dabei schon für einen Preis von 700 bis 1.000 US-Dollar erhältlich.

Jedoch gibt es auch viele zusätzliche Möglichkeiten, die Bestattung persönlicher oder aufwändiger zu gestalten, so dass es auch Weltraum-Bestattungen gibt, bei welchen mit Kosten von mehr als 10.000 US-Dollar zu rechnen ist. So gibt es die Möglichkeit, auf der Mikro-Urne eine persönliche Widmung zu hinterlassen oder ein Video vom Abschuss der Urne zu erhalten. Bei der Berechnung der Kosten für die Bestattung im Weltraum sollten die Angehörigen allerdings beachten, dass neben den Bestattungskosten auch noch mit weiteren Kosten zu rechnen ist, wie zum Beispiel mit den Kosten für die vorherige Feuerbestattung und die Anreise sowie den Transport der Urne in die USA oder in ein anderes Land, von welchem die Rakete starten wird. Durch die überschaubaren Kosten einer Weltraum-Bestattung haben sich bisher nicht nur bekannte Persönlichkeiten für diese Bestattungsart entschieden, sondern es sind mittlerweile Menschen aus allen sozialen Schichten. Vielen kamen aus den USA, aber auch aus Deutschland, aus den Niederlanden und aus China.